10 Hautkrebsmythen aufgedeckt

Hautkrebsmythen und ihr harmloser Namensvetter der Einsiedlerkrebs
Der (Einsiedler)krebs - ein harmloser Namensvetter

Inhalt

10 Hautkrebsmythen klargestellt

Lesen Sie hier einige Anmerkungen der Amerikanischen Gesellschaft für Dermatologische Chirurgie (ASDS) aus dem Jahr 2013 zu häufigen falschen Annahmen bezüglich des Hautkrebsrisikos (sinngemäß übersetzt und gekürzt).

I. Ich bekomme keinen Hautkrebs, weil ich mich kaum draußen aufhalte: FALSCH!

Auch eine kurze Sonnenexposition ( wie z. B. Capriofahren ohne Verdeck, ein Spaziergang in der Mittagszeit) kann bei hellhäutigen Menschen zu Hautschäden führen. Auch diese alltägliche Sonneneinwirkung kann weißem Hautkrebs verursachen.

II. Die Bestrahlung im Sonnenstudio ist weniger gefährlich als die Sonne: FALSCH!

Auch die UV-Strahlen der Sonnenbank beschleunigen die Hautalterung und erhöhen das Hautkrebsrisiko. Hautärzte raten dringend von der Nutzung künstlicher UV-Quellen ab. Es gibt Hinweise, dass der regelmäßige Besuch von Sonnenstudios das Hautkrebsrisiko erhöht. Wenn Sie einen gebräunten Teint wünschen, nutzen Sie Bräunungsprodukte, die keine UV-Strahlen benötigen.

III. Menschen, die schnell und tief braun werden, bekommen keine Hautkrebs: FALSCH!

Es gibt keine gesunde Sonnenbräune! Jede Art von Bräune ist ein Zeichen einer bereits erfolgten Hautschädigung. Die Vermehrung des Pigments in der Haut, die uns braun erscheinen lässt, ist ein Abwehrmechanismus der Haut. Jede Sonnenexposition kann die Hautalterung beschleunigen bzw. das Hautkrebsrisiko erhöhen, auch wenn kein Sonnenbrand auftritt.

IV. Dunkelhäutige Menschen können keinen Hautkrebs bekommen: FALSCH!

Dunkelhäutige Menschen haben meist ein niedrigeres Hautkrebsrisiko als hellhäutige Personen. Dennoch sind sie nicht immun gegen Hautkrebs. Sie können ebenso alle Arten von UV-bedingten Hautschäden erleiden und sollten sich deshalb genauso wie hellhäutige Menschen schützen. Mitunter werden bösartige Hautveränderungen bei dunkelhäutigen Menschen sogar erst später erkannt.

V. Wegen eines komisch aussehenden oder juckenden Leberflecks braucht man nicht gleich zum Arzt gehen: FALSCH!

Bemerken Sie eine Hautveränderung, die nicht wieder verschwindet, nehmen Sie es ernst und zeigen Sie es dem Arzt. Schieben Sie es nicht auf. Die 5-Jahres Überlebensrate von Melanompatienten liegt bei 100 %, wenn der bösartige Tumor früh erkannt wird, bevor er sich im Körper verteilt.

VI. An einem wolkigen Tag braucht man keine Sonnencreme: FALSCH!

Auch unter einer Wolkendecke kann es zu Langzeitschäden der Haut und Augen kommen.

VII. Eine Sonnencreme mit einem größeren LSF als 30 braucht man nicht: FALSCH!

  1. Sonnencreme muss korrekt aufgetragen werden, damit sie den angegebenen Schutz gewähren kann. Korrekt heißt: a) ausreichende Menge, d. h. 1 Eßlöffel Creme für das Gesicht, 3-4 Eßlöffel für den restlichen Körper. b) die Sonnencreme muss wirklich an allen, der Sonne ausgesetzten Stellen des Körpers aufgetragen werden. Die Verwendung von Sonnencreme mit einem LSF  (Lichtschutzfaktor) größer 30 kann solche Anwendungsfehler kompensieren.
  2. Darüberhinaus kann Sonnencreme mit hohem LSF  besseren Schutz gewähren, wenn man die Intensität der UV-Strahlung unterschätzt.
  3. UV verursachte Hautschäden häufen sich im Laufe des Lebens an. Für die weißen Hautkrebsarten und die Beschleunigung der Hautalterung ist bekannt, dass sie mit der lebenslangen Ansammlung von UV-Schäden zunehmen. Sonnencreme mit hohem LSF kann dieses Risiko minimieren.
  4. Die Sonnencreme geht durch Schwitzen, Schwimmen oder Abrieb an Handtuch oder Kleidung verloren. Deshalb sollte sie mehrfach, mindestens alle 2 Stunden aufgetragen werden.

VIII. Teenager und junge Leute brauchen sich nicht vor Hautkrebs zu fürchten: FALSCH!

Die Vorstellung, dass Hautkrebs nur alte Leute betrifft ist falsch. Das Melanom tritt (in Amerika) am häufigsten im Alter zwischen 25 und 29 Jahren auf. Der Anstieg bei jungen Frauen im Alter von 15 – 29 Jahren ist sogar höher als bei gleichaltrigen Männern. Deshalb sollten auch junge Menschen ihre Haut genau beobachten und Sonnenschutz anwenden.

IX. Nur UV-B Strahlung verursacht Hautschäden: FALSCH!

Verwenden Sie auf jeden Fall Sonnencreme, die sowohl vor UV-A als auch vor UV-B Strahlen schützt, da beide Arten von UV-Strahlung Hautkrebs und weitere Hautschäden verursachen können.

X. Beim Skifahren brauch ich keine Sonnencreme, schließlich ist ja Winter: FALSCH!

Es stimmt, dass im Winter die UV-Intensität niedriger ist als im Sommer. Auf Schneeflächen jedoch werden die UV-Strahlen in alle Richtungen reflektiert und dadurch verstärkt.  Auch im Winter besteht ein Risiko für Hautschädigungen.  Deshalb unbedingt eincremen.

 

Dr. Andrea Zgaga-Griesz
azg

Hallo, ich bin promovierte Diplom-Biologin mit langjähriger Berufserfahrung im Bereich der Lebenswissenschaften, Sachbuchautorin und Bloggerin.

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