Smartsun UV-Bänder fürs Handgelenk

Armbänder als Warnung bei UV-Überdosis

Inhalt

Was bringt der Einsatz von SMARTSUN UV-Bändern?

NeulichAbbildung der Smartsun Verpackung der UV-Bänder, auf Mallorca, in einem deutschen Drogeriemarkt, entdeckte ich im Regal mit den Sonnencremes „Smartsun UV-Bänder“ schwedischen Firma Smartsun.

Eine Packung enthält 5 Bänder, in meinem Fall waren 4,95 € zu bezahlen.

Die Armbänder sind aus einem stabilen Papier und mit einer UV sensiblen Beschichtung versehen. Das Band misst die auftreffende Menge an UV und verändert in Abhängigkeit von der UV-Dosis die Farbe. Durch den Farbwechsel signalisiert es dem Träger, wann ein Sonnenbrand droht und er eine weitere Bestrahlung vermeiden soll. Durch diese Warnung kann, lt. Hersteller, der Sonnenbrand verhindert werden.

Eigenschaften des Smartsun UV-Bandes lt. Hersteller:

  • Das Smartsun Band misst die UV-Strahlung, die auf den Träger des Bandes im Laufe des Tage einwirkt.
  • Das Band zeigt durch Veränderung der Farbe die Menge der aufgetroffenen UV-Strahlung an:
    • Gelb: „unbenutzt“
    • Orange: „mehr Sonnencreme verwenden“
    • Pink: „Sonne vermeiden“
  • Das Band misst sowohl UVA als auch UVB.
  • Die Bänder sind für Hauttyp I und II ausgelegt.
  • Das Band erkennt den LSF der Sonnencreme und bezieht ihn in die Messung der UV-Strahlung mit ein.
  • Das Band eignet sich für Erwachsene und Kinder gleichermaßen.

Anwendungsempfehlungen lt. Hersteller:

  • Das Smartsun Band soll von morgens bis abends am Arm getragen werden, um die gesamte UV-Strahlung des Tages „einzufangen“.
  • Pro Tag soll ein Band verwendet werden.
  • Das Band macht alle Indoor- und Outdoor-Aktivitäten mit, wie z. B. Schwimmen, Sport, Duschen usw.
  • Das Band soll ebenfalls eingecremt werden, wenn der Anwender Sonnencreme benutzt.
  • Das Band dient als Ergänzung zu den sonst üblichen Sonnenschutzmaßnahmen.

Ein erster Anwendungstest der Smartsun UV-Bänder

In diesem Test ging es um die Handhabbarkeit, den Tragekomfort und einen ersten Eindruck über die Farbveränderung des Smartsun Bandes.

4 junge Damen und ich haben die Bänder an einem sonnigen Septembertag auf Mallorca getestet. Alle Testerinnen haben Hauttyp II oder III und bei jeder war, am Ende des Sommers, schon eine gewisse Grundbräune vorhanden. Der vorhergesagte maximale UVI für diesen Tag betrug 7.

Die Bänder wurden um ca. 10 h angelegt und bis Sonnenuntergang getragen. Die Besonnung erfolgte von ca. 11 h bis 19 h wobei die unterschiedlichsten Aktivitäten unternommen wurden: Sonnen, Volleyballspielen, Schwimmen im Pool oder im Meer, Garten- und Hausarbeit. Die Trägerinnen wechselte je nach Gusto von der Sonne in den Schatten und umgekehrt. Die Bänder wurden von Trägerin ebenfalls mit einer Sonnencreme ihrer Wahl eingecremt und mitgeduscht. Die Bänder waren also voll in unseren Alltag integriert  😉 .

Die Bänder lassen sich im Umfang an das Handgelenk anpassen und waren angenehm zu tragen. Keines riss oder ging gar verloren.

Am Abend waren alle Bänder unterschiedlich stark  pink verfärbt.

Zum Teil war die Färbung des Bandes inhomogen. Das lag entweder daran, dass das Band an der Außenseite des Armes mehr der Sonnenstrahlung ausgesetzt war als an der Arminnenseiten, oder dass es unterschiedlich gründlich eingecremt wurde.

Zusammenfassend kann man sagen,

  • der Tragekomfort war sehr gut. Die Bänder haben weder gestört, noch wurden sie durch die Alltagsaktivitäten beschädigt.
  • Die Bänder zeigen nach mehreren Stunden Sonnenbestrahlung eine deutliche Verfärbung. Die Ansammlung von UV-Strahlung im Laufe des Tages war also deutlich sichtbar.
  • Sonnenbrand ist nicht aufgetreten.
  • Die Vermeidung von Sonnenbrand ist vermutlich der bereits vorgebräunten Haut und der kompetenten Nutzung von Sonnencreme durch die Anwenderinnen geschuldet und weniger der Warnung durch die Bänder.
  • Ob die Farbveränderung der Bänder mit der Eigenschutzzeit, verlängert um den LSF der Sonnencreme, tatsächlich korreliert, darüber kann in diesem ersten Anwendungstest nichts ausgesagt werden.

Das Smartsun UV-Band im Test: Farbveränderung in Abhängigkeit der UV-Strahlung

Nach dem ersten Anwendungstest ist natürlich besonders interessant herauszufinden, in wie weit die Farbveränderung die UV-Dosis widerspiegelt und welchen Einfluss der LSF der Sonnencreme auf den Farbumschlag hat. Dazu habe ich folgende Testanordnung gewählt: 3 Smartsun Bänder wurden halbiert und mit Klebband an einem Ende auf einem weißen Blatt Papier befestigt. Vier Teststreifen wurde mit Sonnencreme mit unterschiedlichen LSF behandelt:

  • LSF 6: Cien Sun, transparentes Sonnenöl mit UVA Schutz, wasserfest.
  • LSF 20: Lavozon Sonnen Fluid, mit UVA Schutz, wasserfest.
  • LSF 30 : Delial, UV Sport, mit UVA Schutz, wasserfest.
  • LSF 50+: REWE, Feuchtigkeits-Sonnencreme für Kinder, mit UVA Schutz, wasserfest.
  • LSF 0: Streifen ohne Sonnencreme.

Die Testanordnung wurde  horizontal auf einen Tisch in die pralle Sonne gelegt. Ein Streifen wurde lichtdicht abgedeckt und diente als unbestrahlte Kontrolle.

Der Versuch startete um 11 h und endete um 15 h. In regelmäßigen Abständen wurde die Farbänderung der Bänder fotografiert.

Die Daten zur Intensität der UV-Strahlung (UVI) wurden von einer 15 km entfernt gelegen Messstation aus dem Internet abgelesen und in folgender Kurve dargestellt.

Gemäß der gemessenen UV-Intensität (UVI), die während des Testzeitraums erreicht wurde, errechnen sich die ungefähren Eigenschutzzeiten für Hauttyp I  bzw. II wie folgt:

Dauer der Bestrahlung in MinutenUVI gemessen in Arta am 11.9.16berechnete Eigenschutzzeit für Hauttyp Iberechnete Eigenschutzzeit für Hauttyp II
1531353
303,310 - 1340 - 50
1204,7832
2404,31040

Test Ergebnis:

Bild 1: Sonnenexposition 15 Minuten

Farbveränderung der Smartsun UV-Streifen
Smartsun Bänder nach 15 minütiger Sonnenbestrahlung

Bereits nach 15 Minuten zeigt sich ein deutlicher Farbunterschied zwischen dem unbestrahlten Band (leuchtend gelb) und dem Band ohne Sonnencreme (blass orange). Die eingecremten Bänder weisen im Vergleich zu dem unbestrahlten Band einen leicht rötlich einfärbten Farbton auf. Zwischen den verschiedenen Lichtschutzfaktoren ist kein Unterschied zu erkennen.

 

 

 

Bild 2: Sonnenexposition 30 Minuten

bestrahlte Smartsun Bänder
Smartsun Bänder nach 30 minütiger Sonnenbestrahlung

Nach 30 Minuten ist der Unterschied zwischen unbestrahltem Band (leuchtend gelb) und dem Band ohne Sonnencreme unverkennbar (pink). Auch die eingecremten Bänder gehen deutlich in Richtung rosa, am stärksten das Band, welches mit LSF 20 eincremt war.

 

 

 

 

Bild 3: Sonnenexposition 120 Minuten

Smartsun UV-Band 120 Minuten bestrahlt
Smartsun Bänder nach 120 minütiger Sonnenbestrahlung

Nach 120 Minuten ist keine weitere Veränderung zwischen unbestrahltem Band (leuchtend gelb) und dem Band ohne Sonnencreme (pink) erkennbar. Die eingecremten Bänder sind inzwischen auch alle pink, aber etwas schwächer in der Farbausprägung als das nicht eingecremte Band. Das mit LSF 20 behandeltet Band ist am deutlichsten pink.

 

 

 

Nach 240 Minuten trat keine weitere Veränderung mehr auf.

Interpretation:

Der Hersteller empfiehlt die Smartsun Bänder als Warnmechanismus vor Sonnenbrand für Hauttyp I und II. Das nicht eingecremte Band wies nach ca. 30 minütiger Sonnenexposition seine maximale pinke Färbung auf. Nach diesem Farbumschlag soll der Träger aus der Sonne gehen um einen Sonnenbrand zu vermeiden.

1) Kommt die Warnung rechtzeitig für Hauttyp II?

HT II hat eine Eigenschutzzeit von ca. 20 Minuten bei UVI = 8. Man muss berücksichtigen, dass der in der näheren Umgebung gemessene UVI im Messzeitraum der 30 Minuten deutlich unter 8 lag. Innerhalb der 30 Minuten stieg der UVI von ca. 2,7 auf 3,4 an.

Somit halte ich die Überschreitung der Eigenschutzzeit für Hauttyp II um 10 Minuten bei niedrigerem UVI für tolerierbar. Man kann also davon ausgehen, das Menschen mit Hauttyp II rechtzeitig durch das Band vor einer Sonnenbrand auslösenden Überdosierung durch UV-Strahlen gewarnt werden.

2) Wie sieht das für Hauttyp I aus?

HT I hat bei UVI = 8 eine Eigenschutzzeit von nur 5 Minuten. Bei einem UVI von 3 bis 4 liegt die errechnete Eigenschutzzeit bei 10 bis 13 Minuten. Da der maximale Farbumschlag des Bandes erst nach 30 Minuten aufgetreten ist, halte ich diesen Zeitraum für zu lange um Menschen mit Hauttyp I rechtzeitig vor Sonnenbrand  zu warnen.

3) Der Effekt von Sonnencreme auf den Farbumschlag des Bandes.

Cremt sich der Träger ein, soll das Band ebenfalls eingecremt werden. In diesem Test wurden Sonnenschutzmittel mit LSF 6 bis 50+ eingesetzt. Nach 15 minütiger Sonnenexposition war bei den eingecremten Bändern eine minimale Farbreaktion zu sehen. Nach 30 Minuten war die Farbreaktion deutlich zu erkennen aber wie erwartet, deutlich schwächer als beim nicht eingecremten Band. Nach 120 Minuten hatten alle eingecremten Bänder ihr maximales Pink erreicht. Dies blieb aber bei allen eingecremten Bändern in seiner maximalen Ausprägung etwas schwächer als beim nicht eingecremten Band. Das Band mit LSF 20 reagierte wider Erwarten empfindlicher als das Band mit LSF 6.

Insgesamt kann man sagen:

  • Das Eincremen der Bänder führt, wie zu erwarten, zu einem später eintretenden Farbumschlag.
  • Der maximale Farbumschlag war in meinem Test für alle eingecremten Bänder, unabhängig vom LSF nach 120 Minuten erreicht.
  • Die Schutzwirkung der Sonnencreme wird also, ganz generell, widergespiegelt.
  • Eine zeitliche Verzögerung je nach LSF konnte ich allerdings nicht beobachten. Man würde ja erwarten, das der Farbumschlag bei LSF 6 früher auftritt als bei LSF 50+. Das hier keine Korrelation sichtbar war, mag der Tatsache geschuldet sein, dass ich Sonnencreme von verschiedenen Herstellern, also mit sehr unterschiedlicher Rezeptur verwendet habe. Vermutlich haben, neben den UV-Filtern, auch andere Inhaltsstoffe der Creme Einfluss auf die Farbausprägung genommen.
  • Auch war der maximale Farbumschlag der eingecremten Bänder nicht so deutlich ausgeprägt, wie bei dem nicht eingecremten Band. Bei eingecremten Bändern ist es folglich etwas schwieriger zu erkennen, wann der maximale Farbumschlag erreicht ist.

Mein Fazit:

  • Die Smartsun Bänder sind angenehm zu tragen und machen alle Alltagsaktivitäten mit.
  • Für Personen mit Hauttyp II eignen sie sich durchaus als unterstützendes Warnsignal. In diesem Test trat der maximale Farbumschlag (beim nicht eingecremten Band) innerhalb der Eigenschutzzeit für HT II ein. Die Warnung vor Sonnenbrand kam somit rechtzeitig.
  • Für Personen mit HT I wäre in diesem Test der Farbumschlag zu spät gekommen um einen Sonnenbrand zu vermeiden.
  • Cremt man die Bänder mit Sonnencreme ein, erfolgt der Farbumschlag, wie zu erwarten später, als  bei einem nicht eingecremtem Band.
  • Alle eingecremten Bänder erreichten, unabhängig vom LSF, nach 120 Minuten den maximalen Farbumschlag. Selbst für LSF 6 liegen sie damit in der Eigenschutzzeit für Hauttyp II. Dies bedeutet aber auch, dass die eingecremten Bänder bei LSF größer als 6 deutlich zu früh warnen.
  • Der maximale Farbumschlag bei eincremten Bändern ist weniger deutlich und damit schwerer zu erkennen, als bei nicht eingecremten Band.
  • Ein Zusammenhang zwischen dem LSF der Sonnencreme  und dem verzögerten Zeitpunkt des Farbumschlags konnte in diesem Test nicht festgestellt werden.
  • Für Hauttyp II gaben auch die eingecremten Bänder eine rechtzeitige Warnung vor Sonnenbrand.

Ähnliche Bänder, die ich allerdings noch nicht selbst in Händen hatte, kann man bei Amazon bestellen:
         

 

 

 

 

 

 

 

Dr. Andrea Zgaga-Griesz
azg

Hallo, ich bin promovierte Diplom-Biologin mit langjähriger Berufserfahrung im Bereich der Lebenswissenschaften, Sachbuchautorin und Bloggerin.

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