Sonnenbrand – was tun?

UV-B Strahlung erzeugt Sonnenbrand auf der Haut

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 Sonnenbrand   – was tun?

Nach wie vor der beste Tipp bei einem schmerzlichen Sonnenbrand: Vermeiden Sie ihn!

Dies ist kein Hexenwerk! Mit etwas Planung ist es ganz einfach:

  1. Bestimmen Sie Ihren Hauttyp.
  2. Daraus ergibt sich die Eigenschutzzeit Ihrer Haut. Dies ist die Zeitspanne, die Sie in der Sonne verweilen können, bevor Sie einen Sonnenbrand bekommen. Ist diese Zeit verstrichen, gehen Sie in den Schatten.
  3. Möchten Sie die Eigenschutzzeit verlängern, verwenden Sie Sonnencreme mit einem entsprechenden Lichtschutzfaktor.

Ein Sonnenbrand ist eine Verbrennung der Haut:

Auch wenn es kaum einen Erwachsenen gibt, der nicht auf eine gewisse Anzahl an Sonnenbränden zurückblicken kann:

  • Ein Sonnenbrand ist kein notwendiges Ereignis, das einfach zum Sommer dazugehört!
  • Ein Sonnenbrand ist nicht nötig um „schön braun“ zu werden!

Ein Sonnenbrand ist eine völlig unnötige Verbrennung der Haut mit möglichen Spätfolgen.

Die schnell sichtbaren Symptome sind Rötung, Schmerzen und in schweren Fällen sogar Blasenbildung auf den betroffenen Hautpartien. Der Schweregrad hängt von der Größe des betroffenen Hautareals ab und von der Tiefe der Verbrennung. Kommt Unwohlsein oder Fieber dazu, ist ein Arztbesuch angesagt.

Üblicherweise klingt der Sonnenbrand nach ca. 2 Wochen wieder ab. Dennoch kann er bleibende Schäden erzeugen, z. B. die Hautalterung beschleunigen oder das Hautkrebsrisiko erhöhen. Deshalb sollte man einen Sonnenbrand nicht als harmloses Ereignis abtun.

Ist der Sonnenbrand eingetreten, gibt es einige Maßnahmen, die man ergreifen kann um die Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Ich gebe hier Empfehlungen aus 2 Quellen wieder, einer deutschen und einer amerikanischen.

Auszüge aus einem Artikel in „Die Pharmazeutischen Zeitung online (29/2007)“:

1.) Kühlen

  • Erste Maßnahme bei Verbrennung: Innerhalb der ersten Stunde kühlen! Entweder unter fließenden Leitungswasser (Wassertemperatur 8 – 25 °C) oder durch Auflegen eines feuchten Baumwolltuches auf die betroffenen Stellen. Achtung: Kinder kühlen schneller aus als Erwachsene, also kein zu kaltes Wasser verwenden. Und auch hier nur die betroffenen Stellen kühlen. Nicht das ganze Kleinkind in ein kaltes Handtuch packen.
  • Keine Eiswürfel oder gefrorenen Kühlpacks verwenden. Sie schädigen die Haut erneut durch zu niedrige Temperaturen.
  • Vorsicht, wenn das Wasser keine Trinkwasser Qualität hat, Infektionsgefahr!
  • Keine alkoholhaltigen oder parfümierten (After-Sun)-Mittel auftragen. Diese Inhaltsstoffe reizen die Haut zusätzlich.
  • Für die Selbstbehandlung eines leichten Sonnenbrandes wird von der Anwendung von lokal aufgetragenen Antihistaminika-Gelen, Schmerzsalben, Pflanzenextrakten (z. B. Aloe Vera) und Homöopathika abgeraten. Ihre Inhaltsstoffe können auf der geschädigten Haut allergische Reaktionen auslösen.
  • Wirkstoffe zur Behandlung schwerer Verbrennungen wie lokal angewandte Antibiotika, Antiseptika und Corticosteroide sollten dem Arzt vorbehalten sein.
  • Hydrocortison (Werbung) haltige Cremes oder Lotionen sollten wenn, dann frühzeitig und nur kurz eingesetzt werden, da bei längerer Anwendung das Infektionsrisiko steigt.

2) Wiederherstellung der Barrierefunktion der Haut:

  • Verwenden Sie eine Feuchtigkeitscreme. Am besten eine „Öl-in-Wasser-Emulsion“ mit hohem Wassergehalt, z. B.BEPANTHEN Schaumspray (Werbung). Das Wasser kühlt und die Fette wirken der Austrocknung entgegen. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten.
  • Vermeiden Sie fetthaltige Cremes, sie halten die Wärme in der Haut zurück.

Tipps der Amerikanischen Gesellschaft für Dermatologie (übersetzt und gekürzt)

  • Unbedingt – sofort! nach dem Bemerken des Sonnenbrandes – aus der Sonne gehen! Jegliche weitere Bestrahlung vermeiden. Das gelingt am besten im Haus.
  • Ein kühles feuchtes Tuch auflegen, alle 10 -15 Minuten wechseln, mehrfach wiederholen.
  • Kühl abduschen oder Baden. Nach dem Duschen auf die noch leicht feuchte Haut eine Feuchtigkeitslotion auftragen. Durch die Verdunstung des Wassers wird die Haut etwas gekühlt.
  • Feuchtigkeitslotionen mit Aloe vera oder Sojaprodukten wirken beruhigend.
  • Vermeiden Sie Inhaltsstoffe wie Petroleum, Benzocaine, or Lidocaine (Schmerzmittel). Sie halten die Hitze in der Haut zurück bzw. können die Haut weiter irritieren.
  • Auf besonders schmerzhaften Stellen können Sie zur Entzündungshemmung eine cortisonhaltige Lotion verwenden.
  • Bei starken Schmerzen kann die Einnahme von Ibuprofen helfen. Es wirkt neben der Schmerzstillung auch entzündungshemmend.
  • Trinken Sie viel Wasser, Tee oder verdünnte Säfte. An den geschädigten Hautbereichen verdunstet mehr Wasser. Dies muss ersetzt werden.
  • Wirft Ihre Haut Blasen? Lassen Sie sie von selbst abheilen. Wenn Sie die Blasen öffnen, besteht die Gefahr einer Infektion.
  • Bei Schwindel, Schwächegefühl, Übelkeit oder Schüttelfrost suchen Sie einen Arzt auf.
  • Bis zur vollständigen Abheilung des Sonnenbrandes vermeiden Sie weitere Bestrahlungen: bleiben Sie im Schatten, tragen Sie dichtgewebte, lichtundurchlässige Kleidung.

Mein Fazit aus diesen beiden Empfehlungen:

Es kristallisieren sich 3 Grundsäulen der Behandlung heraus:

1) Jede weitere Bestrahlung vermeiden.

2) Kühlen: Von außen Kühlen, am besten mit Trinkwasser. Von innen, Wasserverlust durch reichliches Trinken ersetzen.

3) Pflegen: Hier fallen die Empfehlungen etwas unterschiedlich aus. Die Pharmazeutische Zeitung online empfiehlt zur Unterstützung der Heilung wirkstofffreie, wasserhaltige Lotionen um jegliche zusätzliche Reizung oder allergischen Reaktionen durch weitere Inhaltsstoffe zu vermeiden. Die AAD rät zu Heilmitteln mit natürlichen oder pharmakologischen Inhaltsstoffen.

In jedem Fall gilt: Mit einem starken Sonnenbrand oder wenn man unsicher ist, sollten Betroffene – unabhängig vom Alter – immer zum Arzt gehen. Der Fachmann sieht, ob eine spezielle Behandlung nötig ist.

Quarkkompressen – ein beliebtes Hausmittel

Kühlende Quark- oder Joghurtkompressen (Quark, eingewickelt in ein feuchtes Tuch) kennen wohl viele von uns aus der Kindheit. Die Kühle hält länger vor, als bei einem feuchten Tuch alleine. Allerdings besteht hier die Gefahr einer Infektion.

Sonnenbrand bei Kindern:

Ist die Haut Ihres Kindes nur leicht gerötet und empfindlich, dann ist ein Arztbesuch nicht notwendig.

  • Zeigt Ihr Kind eines der folgenden Symptome, dann ist ein Arztbesuch nötig:
    • Innerhalb der ersten 24 Stunden bilden sich Blasen auf der Haut
    • Hände oder Gesicht schwellen an
    • Anzeichen einer Infektion (Eiter oder rote Striemen)
    • Fieber
    • Übelkeit, Erbrechen, Ohnmacht
    • Extreme Schmerzen oder Unwohlsein
  • niemals einfach Medikamente geben, sondern immer Rücksprache mit dem Kinderarzt halten.
  • Der Sonnenbrand kann sich in den nächsten ein oder zwei Tagen noch verschlimmern. Beobachten Sie die Symptome also weiterhin. (Quelle:Babycenter).
Dr. Andrea Zgaga-Griesz
azg

Hallo, ich bin promovierte Diplom-Biologin mit langjähriger Berufserfahrung im Bereich der Lebenswissenschaften, Sachbuchautorin und Bloggerin.

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