Sonnenbrand – harmlos und vorübergehend?

Feuer als Zeichen für Sonnenbrand
Sonnenbrand brennt auf der Haut

Inhalt

Sonnenbrand ist zwar vorübergehend,  aber keineswegs harmlos

Es gibt wohl kaum jemand unter uns, der keine eigenen Erfahrungen mit Sonnenbrand hat. Er kann – bei starker Ausprägung – für schlaflose Nächte und Schlimmeres sorgen.

Der Sonnenbrand (medizinisch: Erythem) ist wohl die bekannteste UV-Schädigung der Haut. Er ist das einzige sofort sichtbare Zeichen einer UV-Überdosierung!

Der Sonnenbrand  klingt zwar meist schnell wieder ab, kann aber auch langfristige Folgen haben.

Sonnenbrand – was ist das genau?

Medizinisch betrachtet handelt es sich bei einem Sonnenbrand um ein Verbrennung der Haut. Verbrennungssymptome werden in 4 Grade eingestuft:

  • Verbrennung 1. Grades: schmerzhafte Hautrötung.
  • Verbrennung 2. Grades: Blasenbildung.
  • Verbrennung 3. Grades: weitgehende Zerstörung des Gewebes, evtl. Ablösung der Oberhaut, Schädigung der Unterhaut.
  • Verbrennung 4. Grades: tiefe Gewebeschichten wie Muskeln, Sehnen oder Knochen sind betroffen.

Ein schwerer Sonnenbrand kann durchaus in Schweregrad 2 eingeteilt werden!

Er kommt zustande, wenn  UV Strahlen, im Wesentlichen UVB, das Zellgewebe in den oberen Hautschichten zerstören. Aufgrund des sonnenbrandwirksamen Potentials der UVB Strahlen, galten lange Zeit nur sie als gefährlich. Je nach Hauttyp und Intensität der UV-Strahlen können UVB Strahlen innerhalb von Minuten einen Sonnenbrand auslösen.

UVA Strahlen müssen schon mehrere Stunden auf die Haut einwirken, ehe man einen Sonnenbrand bekommt. Dies kann allerdings z. B. bei langen Autoreisen der Fall sein. Normales Glas ist undurchlässig für UVB, lässt aber UVA fast ungehindert durch. Ist man bei Autofahrten lange der Sonne ausgesetzt, sollte man sich durch UV-Schutzfolien oder Sonnencreme (inklusive UVA Filter!) schützen. Die Windschutzscheibe ist heutzutage meist mit einem UV-Schutz ausgestattet, die übrigen Scheiben aber nicht.

Während eines Sonnenbrandes werden neben den normalen Hautzellen auch die Nervenendigungen in der Haut gereizt oder gar zerstört  die Folge: es tut weh!

Zellen sterben ab und der Körper reagiert mit einer Entzündung. Die Durchblutung wird gesteigert, das Gewebe schwillt an – die Folge: es wird warm, rot. Wir spüren einen Druck.

Immunzellen wandern in die Haut ein und schlagen Alarm – die Folge: wir bekommen u. U. Fieber.

All dies geschieht, um das geschädigte Material abzutransportieren und die Reparatur zu ermöglichen – die Folge: die Heilung beginnt.

Der zeitliche Verlauf:

  • 4 -8 Stunden: erste Beschwerden treten auf.
  • 12 – 24 Stunden: der Höhepunkt der Beschwerden.
  • 48 – 72 Stunden: die Beschwerden klingen ab.
  • nach 1 – 2 Wochen sieht man nichts mehr.

„Unsere Haut vergisst nichts“.

Was bedeutet das?

Die sichtbaren Anzeichen eines Sonnenbrands gehen zwar vorbei, dennoch kann er langfristige Folgen haben:

  1. Es ist davon auszugehen, dass die Überdosis an UV-Strahlung das Erbmaterial in unseren Zellen geschädigt hat. Dadurch steigt das Hautkrebsrisiko.  Mehrere Studien zeigten, dass kurzfristige, intensive UV-Bestrahlung  (wie bei einem Sonnenbrand),  besonders während der ersten 20 Lebensjahre,  das Risiko an schwarzen Hautkrebs zu erkranken erhöhen.
  2. Darüber hinaus schädigen UV-Strahlen das Bindegewebe unsere Haut, indem sie den Abbau des Kollagens fördern und dadurch die Hautalterung voran treiben.

Aber bedenken Sie: selbst wenn Sie Sonnenbrand erfolgreich vermeiden, die Haut „merkt“ sich jede UV-Exposition. Dies bedeutet, dass sich auch ohne Sonnenbrand das Hautkrebsrisiko erhöhen und die Hautalterung sich beschleunigen kann.

Sonnenbrand – was tun?

  1. Aus der Sonne gehenJede weitere UV- Einwirkung auf die Haut ist zu vermeiden! Bedenken Sie: auch der Schatten ist nicht ganz frei von UV-Strahlung. Bedecken Sie betroffene Körperstellen zusätzlich durch Kleidung.
  2. Kühlen Sie die betroffenen Hautstellen mit einer Lotion oder einem Gel. Vermeiden Sie fettreiche Creme, da sie die Hitze in der Haut halten kann. Holen Sie sich Rat in der Apotheke.
  3. Trinken Sie viel Flüssigkeit (Wasser, verdünnter Saft, kalter Tee) um den Heilungsprozess zu unterstützen.
  4. Evtl. können Schmerzmittel das Schlafen mit Sonnenbrand erleichtern.
  5. Bei schweren Verbrennungen, Übelkeit, Schüttelfrost und Fieber oder starken Kopfschmerzen suchen Sie einen Arzt auf! Ganz besonders wenn Kinder betroffen sind!

Sonnenbrand – wie vermeiden?

  • Bleiben Sie nicht länger in der Sonne, als es Eigenschutzzeit Ihrer Haut erlaubt. Um diese Eigenschutzzeit herauszufinden, bestimmen Sie Ihren Hauttyp. Den verschiedenen Hauttypen sind unterschiedliche Eigenschutzzeiten zugeordnet. Bedenken Sie, dass die Eigenschutzzeit nur 1 mal in 24 Stunden in Anspruch genommen werden kann. Sie gilt bei einem UV-Index von 8.
  • Sie können die Eigenschutzzeit durch die Anwendung von Sonnencreme um den angegeben LSF verlängern.
  • Berücksichtigen Sie die Intensität der UV-Strahlung. Informieren Sie sich z. B. zusammen mit der Wettervorhersage über die Vorhersage zum UV-Index. Denken Sie dabei die unterschiedlichen Einflüsse auf den UVI an der Erdoberfläche.
  • Halten Sie sich an die Empfehlungen der WHO.
  • Wenn Sie ein Sonnenstudio besuchen, wählen Sie eines, dass nach der UV-Schutzverordnung zertifiziert ist. Dort finden Sie geschultes Personal. In einen Beratungsgespräch wird Ihr Hauttyp bestimmt und ein individueller Dosierungsplan ausgearbeitet. Nutzen Sie diesen Service!

 Diesen Ratschläge helfen Ihnen einen Sonnenbrand zu vermeiden!

 

 

Dr. Andrea Zgaga-Griesz
azg

Hallo, ich bin promovierte Diplom-Biologin mit langjähriger Berufserfahrung im Bereich der Lebenswissenschaften, Sachbuchautorin und Bloggerin.

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